Mittwoch, 6. März 2013

Lady Miltred: Hanoi

Nach einem langen Flug sind wir glücklich in Hanoi gelandet und mussten erst mal feststellen, dass der Himmel hier genauso grau ist, wie zu Hause ;-). Aber immerhin ist es viel wärmer und das ist ja auch was wert :-). Deshalb ging es auch gleich rein ins Taxi und unter lauten Gehupe in die Stadt. Dabei habe ich wieder gedacht, dass Asien wahrscheinlich der einzige Kontinent ist, den man auf Anhieb mit dem Gehör erkennt ;-).
Im Hotel haben wir uns dann kurz ausgeruht und frisch gemacht, wollten aber nicht wirklich schlafen, um gut in den Rhythmus hier zu kommen.


Hanoi ist ja die Hauptstadt Vietnams. Der Name bedeutet "Stadt innerhalb der Flüsse". Sie hat ca. 6,4 Millionen Einwohner und liegt im Norden des Landes. Entsprechend viel ist hier los und entsprechend viele Sehenswürdigkeiten gibt es auch. Wir sind erst mal zum "Hoan Kiem See" im Stadtzentrum gegangen. Der See liegt idyllisch in einer Parkanlage. Mitten im See liegt der "Thap Rua" der Schildkrötenturm. Im See wohnt eine Riesenschildkröte, die von allen "Urgroßvater Cu Rua" genannt wird. Der Legende nach ist sie der direkte Nachfahre der Schildkröte, die König "Le Thai To" das magische Schwert vom Seegrund geholt hat, mit dem er dann die Chinesen aus Vietnam vertrieben hat. Leider konnten wir die Schildkröte selbst nicht sehen :-(. 


Dafür aber die berühmte rote Brücke führt zum "Ngoc Son Tempel". Den haben wir aber erst mal ausgelassen, da gerade so ein Touristenandrang herrschte, dass man kaum durchgekommen ist.


Stattdessen haben wir zwei sehr nette einheimische Studenten kennengelernt, die mit uns ihr Englisch üben wollten. Das hat auch sehr gut geklappt und so haben wir erfahren, dass es hier an der Uni noch die Fächer Leninismus und Marxisums gibt, was nicht immer und unbedingt auf Gegenliebe stößt ;-). Die beiden haben uns aber auch erzählt, dass der Familienzusammenhalt in Vietnam noch sehr groß ist und dass insbesondere alte Menschen ein sehr wertvoller Bestandteil der Familie sind und damit hoch angesehen und geachtet. Auch schient es hier unter jungen Leuten nicht so eine ausgeprägte "Ausgehkultur" zu geben, wie bei uns. Man trifft sich zwar mit Freunden, aber eher zum Essen und plaudern, als zum Tanzen und Feiern.


Apropos Essen, während unseres Gesprächs mit den Studenten ist es plötzlich recht kühl und stürmisch geworden und so sind wir in ein nahe gelegenes Café gegangen und haben einen leckeren Ananaskuchen gegessen.


Als das Wetter wieder besser war haben wir noch die Statue von "Ly Thai To", dem Stadtgründer von Hanoi, einen Besuch abgestattet. Er ist der Begründer der "Ly-Dynastie" und machte 1010 Hanoi zu seiner Residenzstadt.  Damals hieß es allerdings noch "Thang Long", was aufsteigender Drache bedeutet. Da es aber seitdem Hauptstadt ist, ist Hanoi die älteste noch bestehende Hauptstadt Südostasiens.


Da das für den ersten Tag schon ganz schön viel Programm war, sind wir noch mal ins Hotel gegangen, bevor wir abends noch mal raus sind. Dort habe ich auch die hauseigene Katze kennengelernt, die meinen Besuch hier nur bedingt freundlich aufgenommen hat. Aber da man ja nicht unhöflich sein will, habe ich mich nach kurzer Zeit zurück gezogen.


Zum Abschluss  unseres ersten Tages in Vietnam sind wir noch ein bisschen durch die abendlichen Straßen von Hanoi geschlendert, wo der Mopedverkehr ununterbrochen getobt hat. Das bringt hier aber keinen aus der Ruhe und so haben wir uns von der allgemeinen Gelassenheit anstecken lassen und an einer kleinen Garküche leckere Reisnudeln mit getrocknetem Gemüse, Limette und Thaibasilikum gegessen. Selbstverständlich war alles gut gewürzt :-).
Dabei wurden wir auch Zeuge, dass nicht alle Vietnamesen immer so gelassen sind. Vielmehr wurden wir Zeuge eines Streits zweier Taxifahrer, die sich fast geprügelt hätten. Als einige Passanten dazwischen sind, hat der eine die Flucht ergriffen und sein Taxi, mitsamt den Insassen einfach stehen lassen. Aber er kam nach kurzer Zeit wieder zurück und hat sein Fahrt fortgesetzt. In der Garküche haben inzwischen alle über unsere verdutzen Gesichter gelacht.


Nach dieser Episode sind wir totmüde ins Hotel zurückgekehrt. Jetzt geht es gleich ins Bett und ich bin gespannt, was der morgige Tag so bringt :-).


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