Dienstag, 2. April 2013

Meister Francis: Pompeji

Den Ostersonntag haben wir genutzt, um uns historisch weiterzubilden. Aber als wir aus dem Hotel auf die Straße kamen, haben wir erst einmal einer Osterprozession der heutigen Zeit beigewohnt. Da wurden Heiligen Figuren, Fahnen und Wimpel unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, durch die Straßen getragen.


Danach ging´s weiter zum Bahnhof und ab in den Zug nach Pompeji. Während der Fahrt gab es wunderschöne Ausblicke auf den Golf von Neapel und das Mittelmeer. Außerdem ist das Wetter immer besser geworden und so kamen wir bei schönstem Sonnenschein an unserem Ziel an.


Das historische Pompeji liegt auf dem Stadtgebiet der modernen Stadt Pompei. Aber wenn jemand diesen Namen sagt, denkt keiner, der nicht dort wohnt, an die moderne Stadt, sondern alle an die römische Stadt, die im Jahr 79 n. Chr. von einem Ausbruch des Vesuv verschüttet wurde. Der Vulkanausbruch ereignete sich wohl in mehreren Phasen. Bei der ersten Eruption wurden wohl Unmengen von Asche, Lava und Gasen in die Höhe geschleudert und der Wind trug es in Richtung Pompeji. Dort begann es kurz nach der ersten Eruption Bimsstein zu regnen, der die Dächer der Häuser zum Einsturz brachte und gleich zeitig die Eingänge verschloss. somit waren viele Menschen in ihren Häusern gefangen. Die zweite Eruption war wesentlich stärker als die erste und es wurden riesige Mengen pyroklastischen Materials freigesetzt, so ergoss sich ein pyroklastischer Strom aus Asche und Gas Richtung Pompeji. Der gleichzeitig einsetzende Eruptionsregen verwandelte die Ascheströme in Schlammströme. Danach trat Magma aus. Als sich der Vesuv nach 18 Stunden wieder beruhigt hatte, kamen die Glutlawinen und brachten die letzten Überlebenden mit ihren giftigen Schwefeldämpfen um. Nach dem Ausbruch lag Pompeji ca. 1500 Jahre unter einer bis zu 25m dicken Schicht aus vulkanischer Asche und Bimsstein begraben, bis im Jahr 1592 erste Marmortafeln gefunden wurden und im Lauf der nachfolgenden Jahrhunderte die Ausgrabung voran getrieben wurde.


Die dicke Ascheschicht, die das untergegangene Pompeji bedeckt hat, hat gleichzeitig dafür gesorgt, dass es so gut erhalten ist und wir heute einen besseren Einblick in das leben zu römischer und vorrömischer Zeit haben. Hier wurden nämlich neben kompletten Tempeln auch Wohnhäuser einfacher Leute, kleine Läden und Bäckereien, Bürgersteige, öffentliche Bäder und ein Bordell ausgegraben.


So hat man festgestellt, dass Pompeji von 5 großen Straßen durchzogen wurde und von vielen kleinen, die aber alle direkten Zugang zur Stadtmauer hatten. Man hat festegestellt, dass der Warentransport innerhalb der Stadt hauptsächlich mit Lasttieren und kleineren Fuhrwerken bestritten wurde, weil man an den Straßen unzählige Befestigungsringe für die Tiere gefunden hat.  Außerdem wurde bis zur Erbauung des Aquädukts die Wasserversorgung der Bevölkerung mit Brunnen und Zisternen gewährleistet.


Die großen Häuser der Reichen Einwohner waren reich mit Fresken und Stuck verziert. So wurden verschiedene Szenerien und ganze Landschaften auf Wände gemalt. Es gab auch Säulengänge, Innenhöfe und Gärten und man bekommt den Eindruck, dass man in diesen Häusern sehr angenehm leben konnte.


Und natürlich gab es auch, was es in jeder römischen Stadt gab: ein Forum, das wohl ursprünglich als Marktplatz und Versammlungsort diente, ein Macellum, das diesen zweck dann später begleitete, ein Kapitol, in dem die wichtigsten römischen Götter Jupiter, Juno und Minerva verehrt wurden, Wahl- und Amtslokale, Markthallen, Tempel für Isis, Apollon und Venus, Statuen und Ehrenbögen, Sportanlagen und natürlich ein Amphitheater, dass bis zu 20.000 Menschen fassen konnte. Es war das erste bekannte Amphitheater überhaupt und überragte sogar die Stadtmauer. Da die antike Stadt "nur" ca. 10.000 Einwohner hatte, zog das Theater wohl Besucher aus dem ganzen Umland an. Hier fanden auch römische Spiele mit Gladiatorenkämpfe statt.


In Pompeji hat es mir sehr gut gefallen und der Besuch hat mich sehr beeindruckt. Ich habe mir vorgestellt, wie es damals wohl so war und viele alte Mauern und auch Bäume erklommen, um mir auch einen Überblick von oben zu verschaffen.
Morgen steht dann was ganz anderes auf dem Programm: es soll nach Capri gehen. Ich bin sehr gespannt :-)
 

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