Freitag, 26. Juni 2015

Lady Miltred: Salvador

Von der Morro São Paulo bin ich auf direktem Weg nach Salvador gefahren. Dazu musste ich zunächst ein Boot besteigen, dann einen Bus und dann noch mal ein kleines Schiff, das mich über die Bucht vor Salvador in den Hafen gebracht hat.


Vorbei ging's an Ozeanriesen und riesigen Frachtschiffen. Dagege sah mein Schiff aus wie eine Nussschale und so in etwa hat es sich auf verhalten. Es war nämlich relativ heftiger Seegang und da ist es schön von einer Seite auf die andere geschaukelt. Das hat nicht jeder im Boot so gut vertragen ;-).

 
Da war ich dann doch froh, so eine hübsche Unterkunft gewählt zu haben. In die könnte ich mich nämlich erst mal zurückziehen und mich ausruhen, bevor ich am Abend noch mal die Uferpromenade von Barra, dem Stadteil, in dem ich wohne, erkundet habe.

 
Heute stand dann die Erkundung des Altstadtviertels, Pelourinho, auf dem Programm. Dazu habe ich einen Bus besteigen und bin eine ganz Zeit lang gefahren, bis die Altstadt in Sicht kam. Die steht seid mittlerweile einigen Jahren als Weltkulturerbe unter Unesco Schutz.
Begonnen habe ich meinen Rundgang über dem Hafen, dort wo ein Aufzug zu fast der Stelle hinunter fährt, an der ich angekommen bin.

 
Die Altstadt selbst war heute noch festlich geschmückt, gestern war schließlich der Höhepunkt des São João Festels und ein offizieller Feiertag. Heute wurde dann zwar mit dem Abbau begonnen, aber die lustigen bunten Fähnchen, die überall in Bahia hingen, waren noch da und schmückten hier jede Straße und jeden Platz.


Trotzdem wirkte alles recht verschlafen, wahrscheinlich hatte man sich in den letzten Tagen einfach verausgabt und musste jetzt erst mal ruhen ;-). Ich hatte auf jeden Fall genug Platz, mir alles in Euhe anzusehen :-). So z.B. die Igreja de São Francisco.


Aber auch die vielen rausgeputzten Altstadthäuser und Gassen. Salvador wird auch die Hauptstadt der Freude genannt. Was sie vielleicht auch ihrer mehrheitlich afroamerikanischen Bevölkerung zu verdanken hat. Die stammt allerdings aus einem eher unrühmlichen Kapitel der Stadt, Salvador war lange Zeit der größte Sklavenhandelsplatz Brasileiens. Aber dieses dunkle Kapitel ist ja glücklicherweise vorbei und so klingt auch aus vielen Häusern Musik und Bilder vom Carneval, der vielen Brasilieanern als der schönste des Landes gilt, und den Capoeira Tänzern hängen überall. Nicht zuletzt in meiner Unterkunft. 


So sieht man auch überall Bändchen in bunten Farben, auf die Glückssprüche gedruckt sind. Sie sind auch ein beliebtes Motiv für Taschen, Bikins, Tücher und vieles mehr und werden wohl auch gerne mal an Zäune vor Kirchen gebunden :-).


Kirchen gibt es in der alten Kolonialstadt, die einmal Brasiliens erste Hauptstadt war, übrigens wieder jede Menge, wie z.B. die hinter mir liegende Igreja do Rosário dos Pretos, an deren Zaun die vielen Bändchen angebracht sind. Und wenn man sich ein bisschen dreht, sieht man außer schick und farbig herausgeputzten Häusern gleich noch zwei Kirchen auf der nächsten Anhöhe liegen.



 Wenn man das alles so sieht, kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass das Pelourinho Viertel, bevor es 1992 unter Unesco Schutz gestellt wurde, einmal als der größte Barock-Slum der Welt bezeichnet wurde. Obwohl die starke Polizeipräsenz schon noch ein bisschen daran erinnert. Auch das Salvador nicht als die sicherste Stadt Beasiliens gilt. Aber wenn man ein paar Regeln beachtet, kann eigentlich nichts passieren. Und so könnte auch ich meinen Rundgang ungestört fortsetzen und ein bisschen an dem Brunnen auf dem Terrairo de Jesus verweilen, dessen 4 Figuren die größten Flüssen Brasiliens verkörpern.

  
Morgen ist es dann leider schon wieder am der Zeit, nach Hause zu fahren. Und auch wenn ich mich auf meine Freunde, vor allem auf Meister Francis freue, so verlasse ih Brasilien doch auch mit einem weinenden Auge. Es hat mir hier sehr gut gefallen. Die Landschaften sind großartig und ich habe selten so freundliche, hilfsbereite und entspannte Menschen kennengelernt. Aber man muss ja auch immer einen Grund haben, wieder zu kommen. Und Gründe gibt es in dem Fall genug :-).

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