Freitag, 10. August 2012

Lady Miltred: Chez Aina

Kurz bevor wir den Rückweg nach Antananarivo angetreten haben, habe ich die Bekanntschaft von einem weiteren Chamäleon gemacht. Es hat mich aus dem Gebüsch gegenüber unserer Hütte angesprochen. Zuerst hatte ich es gar nicht gesehen, da es ganz in grün total getarnt war. Aber dann haben wir uns nett unterhalten und ich denke, dass ich Chamäleons grundsätzlich gerne mag :-).


 Zurück in der Hauptstadt sind wir in einem total netten Hotel untergekommen. Es heißt "Chez Aina" http://www.chezaina-maison-hote.com/ und wird von der super netten Chefin geleitet, die dem ganzen ihren Namen gibt. Es ist ein sehr schönes, altes Haus, mit einem begrünten Innenhof und sehr komfortablen und schön eingerichteten Zimmern. In dem Innenhof kann man abends sitzen und lecker essen und auch den ein oder andern Drink genießen. Aber auch tagsüber ist es hier angenehm kühl und ich habe schnell Freundschaft mit den drei Hauskatzen geschlossen, die den Tag im Hof und und im Haus verbringen. Da gab es jede Menge zu entdecken und ganz katzentypisch haben wir auch viel gespielt und natürlich auch geschlafen :-).


Das Hotel ist bekannt für seine gute Küche und um etwas davon mit nach Hause nehmen zu können und nicht nur faul im Hof zu sitzen, haben wir uns zu einem Kochkurs angemeldet. Gekocht wurde "Misao", ein typisch magdegassisches Gericht, das aber ganz eindeutig asiatische Wurzeln hat, was man alleine schon an den Reisnudeln erkennen kann. Es besteht aus Karotten, Bohnen, Schalotten, Frühlingszwiebeln, Pilzen, Paprika, Fleisch und Koriander und zunächst muss alles klein geschnitten werden. Natürlich unter den strengen Augen der Chefin.



Dann wird alles in einer großen Pfanne zubereitet und mit ordentlich Pfeffer, Curry und Sojasoße gewürzt.



Und am Ende hat man dann ein sehr leckeres Essen, was ich sicher zu Hause auch mal für meine Freunde kochen werde.


Apropos "zu Hause" da geht es morgen auch schon wieder hin. Wie immer freue ich mich natürlich, alle wiederzusehen, aber ein bisschen traurig bin ich auch, dass schon wieder eine Reise zu Ende geht.

Mittwoch, 8. August 2012

Lady Miltred: im Andasibe-Mantadia Nationalpark

Unsere Reise hat uns mittlerweile weiter nördlich und östlich, nach Andasibe, geführt. Der Ort liegt ca. 130km von Antananarivo entfernt und ist über eine der am besten ausgebauten Straßen von Madagaskar erreichbar. Das Reisen im Land ist relativ beschwerlich und langwierig, aber kaum dass wir die Hauptstadt in dieser Richtung hinter uns gelassen hatten, ging es recht zügig voran. Nach nur ca. 3 Stunden waren wir schon am Ziel und konnten unsere Hütte am Rand des Andasibe-Mantadia Nationalparks beziehen. Dort habe ich erst mal Bekanntschaft mit einem ziemlich großen Chamäleon gemacht, dass direkt in den Bäumen vor unseren Zimmer wohnt. Mit ihm habe ich mich ziemlich lange unterhalten und ihm auch von dem Dreihorn-Chamäleon erzählt, das ich kürzlich in Hawaii getroffen hatte.


Am nächsten Tag haben wir dann eine ausgedehnte Wanderung durch den Nationalpark gemacht. Der Park liegt in einem Gebiet mit dichtem tropischen Regenwald. Es gibt unzählige Pflanzenarten, die hier wild durcheinander wachsen und von unzähligen Insekten und anderen Tieren bewohnt werden. Eine entsprechende Geräuschkulissen herrscht im Urwald. Da schreit, ruft und zirpt alles durcheinander. Das alles, zusammen mit der feucht-heißen Luft, lässt die ganze Szenerie manchmal ziemlich unwirklich erscheinen. Aber wir haben uns tapfer unseren Weg gebahnt.


Man sieht hier besonders viele Orchideenarten, die an den Bäumen wachsen. Aber leider blühen im Moment nur sehr wenige, so dass wir sie nicht in ihrer ganzen Pracht sehen konnten. Wovon wir aber sehr viele gesehen haben sind die typischen Schraubenpalmen oder Pandanus, mit ihren breiten, langen und geraden Blättern, die am Rand dornig sind. Obwohl es etwas schmerzhaft war, musste ich doch mal auf eine klettern :-).


Und dann ist der Park natürlich noch besonders bekannt, weil er 11 Lemurenarten beheimatet. Unter ihnen sind mehrere Familien von Indri, der größten Lemuren Art und er einzigen mit einem Stummelschwanz. Sie haben ein sehr dichtes schwarz-weiß-graues Fell und lustige, puschelige Ohren. Leider sind sie stark gefährdet und da sie eigentlich immer auf den Bäumen bleiben, ist es auch gar nicht so einfach, einen zu Gesicht zu bekommen. Aber es ist mir doch gelungen, nur unterhalten wollte er sich nicht.


Da hatte ich bei einem braunen Lemur mehr Glück. Er ist zwar auch nicht sehr weit zu mir heruntergekommen, aber immerhin konnte ich kurz Kontakt aufnehmen. Aber dann musste er zurück zu seiner Familiengruppe, mit der er lebt.


Freitag, 3. August 2012

Lady Miltred: Allee des Baobabs

Auf unserem Rückweg vom Tsingy Nationalpark sind wir an der berühmten "Allee der Baobabs" vorbeigekommen. Die Allee ist eine unbefestigte Straße zwischen Morondava und Belon´i Tiribihina. Ca. 25 der Bäume stehen entlang der Straße. Sie sind bis zu 30m hoch und bis zu 800 Jahre alt.  Früher standen sie inmitten eines dichten Waldes, der aber im Lauf der Zeit abgeholzt und landwirtschaftlich genutzt wurde. Die Baobab Bäume blieben übrig, weil sie eine große Bedeutung bei der afrikanischen Bevölkerung haben. Sie heißen ja auch Affenbrotbäume und so werden ihr Früchte gegessen, die Blätter werden wie Spinat zubereitet, der Wasservorrat der Bäume kann angezapft werden und die afrikanische Medizin findet vielfältige Verwendung für alle möglichen Teile der Bäume. Als Katze klettere ich natürlich gerne auf Bäume und bei der großen Auswahl, konnte ich mich kaum entscheiden ;-).


7 km weiter stehen die ineinander verschlungenen  "Baobabs Amoureuses". Der Legende nach fragte ein Liebespaar, von denen jeder schon einem anderen Partner versprochen war, ihren Gott um Hilfe, um zusammensein zu können. Der verwandelte sie in die beiden Baobabs, die nur eng umschlungen für immer beieinander sein können. Das ist eine sehr romantische Geschichte, die mich schon etwas gerührt hat. So hat jede Kultur ihren Romeo und ihr Julia.


Abends haben wir dann die Baobabs im Sonnenuntergang wie eine Fatamorgana gesehen.


Am nächsten Tag gings weiter zum Kirindy Nationalpark. Das Schutzgebiet liegt am Meer und die Gegend ist sehr flach, aber auch abwechslungsreich. So gibt es Savannenlandschaften, Mangrovenwälder, Trockenwald, Strände, Dünen und vorgelagerte Inseln. Außerdem gibt es viele Tiere, vor allem verschiedene Lemuren, die aber sehr scheu sind und sich vor mir versteckt haben, was ich etwas traurig fand. Denn mit der großen Kakerlaken, die bei uns in der Hütte gewohnt hat, wollte ich mich nicht anfreunden und sie ist später auch einem Mausmaki zum Opfer gefallen, der bei uns vorbeigeschaut hat, bevor wir zu unserer Nachtwanderung aufgebrochen sind. Aber bei der Wanderung haben wir viele verschiedene nachtaktive Lemuren gesehen und auch ein paar Schlangen. Immerhin konnte ich hier das ein oder andere Schwätzchen halten :-).


 Beim Frühstück am nächsten Morgen ist dann ein "Fosa" bei uns auf den Tisch gesprungen und hat unsere Butter geklaut. Ein Fosa ist eine Katzenart, als verwandt mit mir und deshalb kann ich die Vorliebe für Butter gut verstehen ;-). Nach dem Frühstück ging es dann zurück nach Morondava. Dabei sind wir noch mal mit einem Bac gefahren, was wieder recht abenteuerlich war, weil man immer denkt, dass die Fähren so viel Jeeps gar nicht tragen können. Aber sie können und manchmal laden sie mitten auf dem Fluss ein Auto von einer auf die andere! Ich habe mich darüber sehr mit meinem zweiten Reisepartner Christian amüsiert :-).


Donnerstag, 2. August 2012

Lady Miltred: Tsingy Nationalpark

Der Tsingy Nationalpark liegt 300km westlich von Antananarivo und seid 1990 UNESCO Weltnaturerbe. Wir haben für die Anreise 2 Tage gebraucht. Zunächst sind wir in die Küstenstadt Morondava gefahren und haben dann am nächsten Tag die Fähre, die hier "Bac" genannt wird, nach Bekopaka genommen. Am Abend waren wir dann am südlichen Parkeingang und konnten endlich unser Quartier beziehen. 


Der "Tsingy de Bemaraha" ist wirklich spektakulär. Es ist eine Karstlandschaft, in der sich regelrechte Kathedralen aus Kalkstein gebildet haben. Die "Tsingy", was so viel wie "auf Zehenspitzen gehen" bedeutet ragen 150 bis 700m hoch in den Himmel.  Sie sind meistens grau und kahl. Aber am Boden, in den Schlucht zwischen den Felsnadeln wechseln sich Wald und Savanne ab und unter den Tsingy gibt es riesige Höhlen und Gänge mit unterirdischen Seen und Flussläufen.


Wir hatten uns für den "Anjohimanitsy" Rundweg entscheiden, bei dem man 2 Tage wandert und zwischendurch campt. Aus diesem Grund sind wir sehr früh in Begleitung unseres örtlichen Reiseführers aufgebrochen.  Die Tour war sehr anstrengend, da es bis hoch hinauf zu den Felsspitzen ging. Von da aus über Hängebrücken und Kalkplateaus, durch Galerien aus Stein und wieder hinunter in die Canyons und teilweise auch in die unterirdischen Höhlen.



Für die Anstrengung belohnt wurde man mit phantastischen Aussichten auf immer neue Varianten der Felsnadeln und einem wirklich sensationellen Rundblick über den Nationalpark.


Mir als Katze fällt das Klettern ja auch nicht so wirklich schwer, so das ich mich nicht ganz so anstrengen musste, wie die anderen Wanderer ;-).  Vielmehr blieb mir noch etwas zeit, Bekanntschaft mit verschiedenen Lemuren zu machen, von denen es hier einige gibt. Sie haben mir interessante Geschichten erzählt und wir haben uns sehr nett ausgetauscht, so dass ich am ende unserer 2-tägigen Tour neue Freunde gefunden hatte.