Sonntag, 30. Dezember 2012

Meister Francis: Zum Jahreswechsel nach Thailand

Zum krönenden Abschluss des Jahres 2012 habe ich noch mal die Gelegenheit zu reisen. Ich bin mit Brigitte nach Thailand gefahren, wo wir uns, zusammen mit anderen Freunden, vom nicht unerheblichen Weihnachtstress erholen wollen.
Los ging´s am ersten Weihnachtsfeiertag nach Phuket. Um dahin zu kommen mussten wir ins Rangoon, der ehemaligen Hauptstadt Myanmars, umsteigen, so dass die Anreise doch recht beschwerlich und langwierig war. Aber mit der Aussicht auf weiße, von Palmen gesäumte, Strände will man ja auch nicht meckern ;-).

In Phuket haben wir uns nicht lange aufgehalten und sind am nächsten Tag gleich weiter nach Ranong gefahren. Das ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die etwa 560 km südlich von Bangkok und 300 km nördlich von Phuket liegt. Es liegt im Westen von Thailand, unweit der Grenze zu Myanmar, an der Andamansee. Es ist eine der regenreichsten Regionen des Landes, aber das braucht und um diese Jahreszeit nur wenig zu kümmern :-).


 Die Provinz Ranong ist bekannt für ihre heißen Quellen, ihre Wasserfälle, ihr Strände und ihre vorgelagerten Inseln und zu so einer sind wir dann auch aufgebrochen. Vom Hafen in Ranong ging´s mit der Fähre nach Koh Payam. Die Verbindungen gehen mehrmals täglich, so dass man es relaxt angehen kann.


Koh Payam gilt im Moment noch als Geheimtipp unter Travellern. Die Insel ist ca. 18 km2 und hat knapp 600 Einwohner. Man kommt nach einem Stop auf der Nachbarinsel Koh Chang am Pier und dem einzigen Dorf Koh Payam´s an. Von hier aus kann  man dann entweder zu Fuß oder mit dem Moped-Taxi zu seiner Bungalow-Anlage und den Stränden fahren. Autos gibt es hier keine. Wir sind dann mit dem Moped-Taxi zu den Coconut Bungalows gefahren. Die liegen am eigentlichen Hauptstrand der Insel, dem "Aow Yai". Das ist ein schöner, weißer Strand mit rauschenden Palmen im Hintergrund und von den Hütten aus hat man Meerblick. Da ging´s erst mal ab in die Hängematte und ins Wasser :-).


Leider haben wir ziemlich schnell den Nachteil des schönen Strandes zu spüren bekommen: Sandfliegen. Die haben uns so zugesetzt, dass es unschöne, böse juckende Quatteln gab und wir am nächsten Tag noch mal einen Ausflug nach Ranong in die Apotheke machen mussten. So was gibt es hier auf der Insel nämlich nicht. Aber jetzt können wir den Plagegeistern wenigstens was entgegensetzten.


Was es hier auch nicht immer gibt, ist Strom. Der ist nur morgens und abends für ca. 2 Stunden verfügbar. Dadurch gibt es natürlich auch nicht die sonst üblichen Filmnächte im Hotelrestaurant und auch keine Partynächte mit lauter Musik. Aber wir wollen uns ja auch erholen :-). Internet gibt es in unserem Resort auch nicht, so dass wir ab und zu den Weg in eine Nachbaranlage antreten, um dort ein kühles Getränk zu uns zu nehmen, den weiteren Aufenthalt zu planen und das Wifi zu nutzen. Schließlich will man ja auch mit seinen Freunden in Verbindung bleiben :-).


Die nächsten Tage werden wir hier noch ein bisschen die Umgebung erkunden. Es soll hier ja noch viele schöne Strände geben und auch einen am Wasser gelegenen Tempel. Ich bin sehr gespannt, auch wie Silvester in Thailand so gefeiert wird.

Sonntag, 25. November 2012

Meister Francis: Chantilly

Heute haben wir einen Ausflug nach Chantilly gemacht. Das ist eine kleine Stadt, die 38km nördlich von Paris mitten im Wald von Chantilly liegt. Chantilly ist berühmt für sein Schloss, sein Museum und seine Pferdezucht, was sich alles im und ums Schloss herum befindet.


Bei strahlendem Sonnenschein haben wir zunächst haben wir zunächst die Pferderennbahn und die Pferdezucht besucht. Chantilly ist eins der meistbesuchten Pferdezentren der Welt und entsprechend groß ist die Reithalle, die zwischen 1740 und 1790 erbaut wurde. Das Gebäude hat eine Länge von 186m und eine Kuppel von 38m Höhe. Es bot Platz für 240 Pferde und 500 Hunde. Die Pferderennbahn wurde 1834 eröffnet und ihre Tribüne zählt zu den ältesten in Frankreich. An der Rennbahn hatte ich auch eine etwas unheimliche Begegnung, ein seltsam aussehender Herr mit Gehrock und Stock hat mich von meinem Aussichtsplatz hochgenommen und gefragt, was ich da mache. Ich konnte mich glücklicherweise als Tourist ausweisen und er hat mich laufen lassen. Ich frage mich nur, ob er irgendwie zum Schloss gehört...


Auf den Schreck hin, sind wir noch ein bisschen durch den Schlosspark gelaufen, von dem man immer wieder schöne Aussichten auf das Schloss, das aus zwei Teilen besteht, dem "Petit Château" und dem "Château Neuf". Das kleine Schloss stammt aus dem Jahr 1560 und das neue Schloss wurde zwischen 1876 und 1882 erbaut.


Natürlich haben wir das Schloss auch besichtigt. Es wurde durch die Adelsfamilie Montmorency erbaut und war später die Residenz der Condé und des Herzogs von Aumale. Die Zimmer sind sehr prächtig ausgestattet und man bekommt einen guten Eindruck des damaligen Lebens in vornehmen Kreisen. Besonders beeindruckt hat mich das Schlafzimmer des Grafen, in dem man sehen konnte, dass der Herr des Hauses in seinem Schlafzimmer Leute empfangen hat. Das wäre wohl eher nichts für mich ;-).


Im Schloss Chantilly ist ebenfalls das Musée Condé untergebracht, das eine der größten Sammlungen alter Kunst in ganz Frankreich beherbergt. Durch die vielen Gemälde, die sich in der Sammlung befinden, ist es sogar die zweitgrößte in Frankreich nach dem Louvre. Und was soll ich sagen, als ich mir eins der Bilder genau betrachtet habe, finde ich doch tatsächlich eine Abbildung meiner Heimatstadt Mainz zur Zeit des 30jährigen Krieges. Mayence en France sozusagen ;-).


Zurück in Paris sind wir noch mal über die abendliche Champs Élysées gelaufen, die im Moment im Dunkeln besonders eindrucksvoll ist, da alles schon in vorweihnachtlichem Glanz erstrahlt. Am Place de la Concorde sind wir dann mit dem dort gerade aufgebauten Riesenrad gefahren und hatten ein wunderschönen Blick auf den Obelisk auf der Place de la Concorde, auf die Champs Élysées, auf den Triumphbogen und sogar auf den geschmückten und erleuchteten Eifelturm.
Das war ein sehr schöner Abschluss für ein tolles Wochenende.


Samstag, 24. November 2012

Meister Francis: ein Wochenende in Paris

Heute morgen in aller Frühe klingelte das Telefon und ich hatte die Gelegenheit, mit Christof und Brigitte nach Paris zu fliegen. Da ging es aber schnell ans Tasche packen, dann schnell noch ein paar Nüsschen zum Frühstück und innerhalb kürzester Zeit war ich schon am Flughafen. Gott sei Dank ist man als Eichhörnchen ja immer gut und passend gekleidet!
Nach einer knappen Stunde sind wir auch schon am Flughafen Charles de Gaulle gelandet und von da aus ging´s mit der Metro in die Stadt.

Zunächst sind wir natürlich ins Hotel gefahren mit dem "Mama Shelter" http://www.mamashelter.com/de/paris/ haben wir ein stylisches Designhotel mitten in der Stadt gefunden.


 Von hier ist man mit der U-Bahn überall schnell und kann auch einiges zu Fuß erkunden.  Besonders gut gefällt mir hier, dass die Lampe neben meinem Bett von einer Obelix-Maske verziert wird, die man sich aber auch aufsetzten und damit quasi inkognito vor die Tür gehen kann.


Ganz so auffällig - unauffällig musste es ja aber Gott sei Dank nicht sein und so sind wir erst mal zu Fuß los und haben ganz in der Nähe des Hotels, am Boulevard Chardonne einen tollen Markt mit allerhand Schnick Schnack, Kleidung, Schmuck und mehr entdeckt. Da habe ich natürlich mal geschaut, ob ich nicht schon das ein oder andere Geschenk für das heran nahende Weihnachtsfest finde.


Von der in der Nähe gelegenen U-Bahnstation im Jugendstil ging es dann weiter zum Shoppen.


 Wir sind in das älteste Kaufhaus von Paris, wahrscheinlich sogar der Welt, ins "Le Bon Marché". Es wurde 1838 von den Gebrüdern Videau gegründet. 1848 wurde das Ehepaar Boucicaut Teilhaber im "Bon Marché" und 1863 übernahmen sie es dann ganz. 1869 wurde das Gebäude dann unter Mitwirkung von Gustav Eifel vergrößert und seid 1984 gehört es zur Gruppe "Moët Hennessy Louis Vuitton". Hier gibt es alles, was das Herz begehrt und eine Feinkostabteilung mit über 5000 Produkten aus aller Welt. Leider ist es hier nicht so freundlich für meinen Geldbeutel ;-).


 Deshalb wurde danach etwas unternommen, was quasi nichts kostet, wir sind zum Triumphbogen gefahren und haben uns den ganz tourimäßig angeschaut. Er ist eines der Wahrzeichen der Stadt und steht in der Mitte des "Place Charles-de Gaules". Zwölf Avenuen gehen von ihm ab, unter anderem die berühmte "Avenue des Champs Élyseés". Der "L´Arc de Triomphe" wurde 1806 von Napoleon nach der erfolgreichen "Schlacht von Austerlitz" in Auftrag gegeben, aber erst 1836 fertig gestellt. Unter ihm ist das "Grabmal de unbekannten Soldaten".


Von hier aus sind wir die Prachtstraße "Champs Élyseés" natürlich auch entlang gelaufen und haben uns die Nasen an den Schaufenstern platt gedrückt. Das Meiste hier ist nämlich auch nicht so richtig Eichhörnchen freundlich ;-). Aber es gibt viele schöne Bäume, auf die ich klettern kann und das hat den Spaß natürlich sehr erhöht :-).


Donnerstag, 4. Oktober 2012

Meister Francis: die Geysire von Tatio

Gestern hieß es noch mal früh aufstehen, um 3.45 Uhr hat der Wecker geklingelt und um 4.30 Uhr wurden wir von unserm gestrigen Ausflugs-Bus abgeholt, um die "Geysire von Tatio" zu besuchen.


Die Geysire liegen ca. 90km nördlich von San Pedro de Atacama und auf einer Höhe von ca. 4300m. Als wir um kurz vor sieben oben angekommen sind, war es gerade am hell werden und -9 Grad kalt. Alle haben hier Mützen und Handschuhe angezogen, nur ich bin ja von Haus aus gut gegen Kälte gerüstet :).


So früh am Morgen ist der Dampf, der überall im Thermalgebiet aufsteigt besonders gut zu sehen. Und es steigt viel Dampf auf, weil es überall kocht und blubbert. Das kochende Wasser kommt zustande, weil gefrorene unterirdische Flüsse auf heiße Steine treffen, die es durch die vielen Vulkane hier reichlich gibt. Überall bahnt sich das heiße Wasser, das auf dieser Höhe schon bei 85 Grad kocht, seinen Weg nach oben. Ein paar der Geysire sprudeln bis zu 2m hoch und überall kann man Ablagerungen vom Schwefel sehen.


Nachdem wir ca. 2 Stunden hier rumgelaufen sind und ein schönes Frühstück mit heißem Tee bekommen haben, sind wir noch in den kleinen Ort "Machuca" gefahren. Hier gibt es eine nette kleine Kirche und dorfeigene Lamas und Alpacas, die im Schatten des Vulkans grasen.


Zurück in San Pedro habe ich etwas besonderes leckeres entdeckt, einen Schokolade mit Haselnüssen drin und einem Bild von mir drauf :). Die mußte ich natürlich gleich erstehen und probieren und ich kann sagen, sie ist köstlich.


Den Rest des Nachmittags habe ich dann damit verbracht, mich mit der Hundedame unseres Hotels zu unterhalten. Sie heißt Sophie und konnte mir einige Geschichten über die Gäste aus aller Welt erzählen, die hierher kommen. Da ist mir der Abschied heute gar nicht so leicht gefallen.


Aber mittlerweile sind wir in Calama angekommen, von wo aus wir morgen zunächst nach Santiago und dann weiter nach Hause fliegen. Und so gehen schon wieder 4 spannende und schöne Wochen zu Ende, mit vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen. Aber natürlich freue ich mich auch darauf, alle meine Freunde wieder zu sehen :).

Montag, 1. Oktober 2012

Meister Francis: Laguna Salar Tara

San Pedro de Atacama liegt ja auf bequemen 2300m. Von da aus sind wir heute in aller Frühe noch mal hoch auf ca. 4500m gefahren.


Vorbei ging es zunächst an den Vulkanen "Licancabur" und "Lascar", wo man einen Blick auf die bolivianische Seite der Atacama und die dort liegende "Laguna Blanca" werfen konnte. Die Grenze läuft hier nämlich direkt an den Vulkanen entlang.


Weiter ging's quer in die Wüste rein, zu Felsformationen, die die Erosion teilweise aussehen lässt wie einen Inka oder besonders beeindruckend auch, wie eine Kathedrale mit hohen Türmen.


Auch hier war ich froh über meinen dicken Pelz, weil so früh am Tag und auf dieser Höhe war es eiskalt. Das Flüsschen, zu dem die Vicuñas zum Trinken und Grasen kommen hatte Eis oben drauf.


Danach sind wir an unserem Ziel angekommen, der "Laguna Salar Tara". Das ist ein ziemlich große Lagune, mit Salzablagerungen am Ufer und vielen rosa Flamingos darin. Das war sehr hübsch anzusehen. Hier haben wir auch einen Spaziergang entlang der Lagune gemacht. Leider sind dabei die Flamingos vor uns in die Mitte der Lagune geflüchtet.


Dafür haben wir aber auf dem Weg wilde Meerschweinchen gesehen. Sie haben immer mal aus ihrem Bau hervorgelugt. Aber sobald man sich ihnen genähert hat, sind die wieder verschwunden. Das fand ich persönlich besonders schade, da ich sie gerne mal gefragt hätte, wie das Leben hier oben so ist.


Nach einem kräftigen, wenn auch sehr späten Frühstück, bei dem es für mich auch leckere Nußpaste gab, haben wir uns schon auf den Rückweg gemacht. Allerdings gab es da auch noch mal ein paar Stops, z.B. an der "Laguna Verde", die smaragdgrün in der Nachmittagssonne geschimmert hat.

Meister Francis: Valle de la Luna

Mittlerweile sind wir in San Pedro de Atacama gelandet, bzw. wir sind mit dem Bus hierher gefahren. Von Putre aus nach Arica und dann mit dem Nachtbus, der wieder so ein bequemer Schlafbus war, nach San Pedro. Der Ort ist recht hübsch, wenn auch sehr touristisch und er liegt wie eine Oase in der Atacama-Wüste. Die Atacama ist die am höchsten gelegene Wüste der Welt und gilt auch als eine der trockensten überhaupt.


Hier in der Umgebung gibt es einiges zu sehen und so haben wir auch voller Tatendrang direkt unsere erste Tour geplant. Am späten Nachmittag sind wir ins "Valle de la Luna", ins Mond-Tal gestartet. Zunächst ging es aber zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man die "Salar de Atacama" und die ganze Umgebung gut überblicken konnte. Hinter und um San Pedro erheben sich nämlich die "Cordillera de Domeyko", die "Cordillera de la Sal" und der Vulkan Licancabur.


Danach ging's schnurstracks ins "Valle de la Muerte", das Todes-Tal. Eigentlich kommt der Name gar nicht von "Tod", sondern von "Marte", als "Mars". Er hat sich nur im Lauf der Zeit so verändert. Das Tal ist durchzogen von Gesteinsformationen und Sanddünen und man kommt sich wirklich etwas vor, wie auf dem Mars, wenn man hinunter guckt. Hier hat ein ziemlich strammer Wind geweht, so dass ich Mühe hatte, nicht in den Abgrund gezogen zu werden. Aber es ist ja alles gut gegangen :).


Last but not least hat uns die Tour dann schließlich ins "Valle de la Luna" geführt. Wie auch an den Orten zuvor gibt es hier eigentlich keine Pflanzen. Stattdessen aber Salzablagerungen bis hin zu richtigen Salzkristallen, die an den Bergen und teilweise auch auf dem Boden glitzern. Der Wind hat im Lauf der Jahrtausende interessante Gesteinsformationen und Reliefs geschaffen und natürlich auch hier hohe Sanddünen aufgetürmt. Es erinnert wirklich an eine Mondlandschaft, was den Namen des Tals sehr gut erklärt.


Als erstes sind wir hier in einen kleinen Canyon gelaufen, in dem man das Salz schon sehr gut im Gestein sehen konnte.


Danach ging es zu den wohl bekanntesten Formationen im Nationalpark, den "drei Marias". Für heißen so, weil sie an kniende und betende Heilige erinnern. Auf dem Weg hatte man immer wieder tolle Aussichten auf die verschiedenen Formationen und auf den Vulkan "Licancabur". Und das Weiße, das öfter auf den Steinen liegt ist kein Schnee, sondern Salz.


Zum Sonnenuntergang sind wir dann an Sanddünen entlang zu einem Aussichtspunkt geklettert, von dem aus man großartige Aussichten auf das Tal, die umliegenden Gebiergsketten und den Vulkan hatte. So konnte man sehr schön beobachten, wie sich in der untergehenden Sonne alles rot färbt. Außerdem war ich mit ein bißchen Kletterei wieder voll in meinem Element :).

Freitag, 28. September 2012

Meister Francis: Nationalpark Lauca

Nachdem wir La Paz verlassen haben sind wir auf einer recht spektakulären Strecke nach Chile gefahren. Vorbei an Boliviens höchstem Berg, dem Vulkan "Sajama" mit 6542m. Unser nächstes Ziel war dann Putre, kurz hinter der Grenze. Da von Bolivien aus kein Bus direkt da hinfährt, hat uns der Fahrer an der Kreuzung rausgelassen und wir hatten Glück, dass wir nach kurzer Zeit von einem vorbeifahrenden Tourbus mitgenommen wurden :).

Putre selbst ist zwar Hauptstadt des Bezirks, hat aber nur 1200 Einwohner, ist also recht verschlafen. Immerhin gibt es hier Unternehmen, die Touren in den nahen Nationalpark Lauca anbieten und mit so einer sind wir heute morgen los.


Im Park findet man verschiedene Vulkane. Der vorherrschende ist der "Parinacota" mit 6342m. Er hat eine ziemlich gleichmäßige Kegelform und sieht somit aus wie ein perfekter Vulkan. Neben ihm erhebt sich der "Cerro Guaneguane" mit 5300m in in die Höhe. Da es noch relativ frühes Frühjahr ist, sind die Berge schneebedeckt und es weht ein frischer Wind. Da war ich schon froh über meinen schönen Pelz :).


Apropos Pelz: den haben auch die hier sehr zahlreich vertretenen Lamas, Alpacas und Vicuñas und nicht zu vergessen die Viscachas. Die sehen fast aus wie Hasen, gehören aber eher zur Familie der Chinchillas. Leider sind sie sehr scheu, so dass ich sie nicht ansprechen konnte.
Ganz so scheu sind die Lamas und Alpacas nicht und so habe ich von ihnen erfahren, dass die lustigen Wollfäden, die sie oft an den Ohren haben, eine Anerkennung der Einheimischen sind, die sich damit bedanken, dass sie ihre Wolle und auch ihr Fleisch haben dürfen.


Neben den Bergen und Vulkanen sind das zweite landschaftliche Highlight hier oben die Seen. Da gibt es einmal die "Lagunas des Cotacotani", in den zahlreiche kleine Inseln liegen, an deren Ufer es Salzablagerungen gibt. Und dann gibt es noch den "Lago Chungará", der auf einer Höhe von 4500m einer der höchsten Seen der Welt ist. Umgeben sind die Berge und Seen von Puna-Gras und grün leuchtenden Feuchtgebieten, so dass die ganze Landschaft etwas unwirklich aussieht.


Auf unserem Weg durch den Nationalpark haben wir auch das Dorf "Parinacota" besucht. Es heißt wie der Vulkan, der hinter ihm aufragt und hat eine nette kleine Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Auch hier hatte man wieder tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge und Grasländer.



Auf jeden Fall bin ich gespannt, was noch kommt und werde an dieser Stelle wieder berichten :).

Mittwoch, 26. September 2012

Meister Francis: I'm Walking

Heute haben wir den Rückwege nach La Paz angetreten. Dazu ging es die Yungas wieder hoch. Die Yungas sind der Steilabfall vom Andenhochland zum Amazonasbecken. Hier war früher die gefährlichste Straße der Welt zu Hause. Sie war einspurig mit Gegenverkehr und unbefestigt. Deshalb gab es hier öfter mal abgestürzte Busse. Heute gibt es allerdings auf der anderen Seite vom Berg eine neue asphaltierte Straße, zweispurig mit Leitplanke. Auf der wollten wir heute wieder nach oben fahren.


Im Busbahnhof haben wir allerdings schon gehört, dass ca. 2km der Straße gesperrt sind, weil die Minenarbeiter streiken. Dieses Stück müßte man dann zu Fuß zurück legen, bevor dann von oben wieder Busse da stehen, die weiter fahren. Es ging dann auch erst mal los, bis auf ca. 3200m. Da war sie dann die Straßensperre. Die Busse haben alle abgeladen und dann ging es hoch, mit Gepäck, dem Ende der Sperre entgegen.
Von entgegenkommenden unfreiwilligen Wanderern haben wir dann erfahren, dass die Sperre ca. 10km umfasst und man bergauf sicher 3 Stunden brauchen würde. Gott sei Dank hat uns einer der Streikenden die Hälfte des Weges mit seinem Auto mitgenommen. Ich glaube, er hatte, nicht gerade zur Freude seiner Mit-Streikenden, einen kleinen Nebenverdienst als Streiktaxi :).
Jedenfalls hat er uns viel Mühe erspart, denn als wir oben, auf ca. 4100m angekommen waren, hat es selbst mir als kletterfreudigem Eichhörnchen gereicht ;).


Dafür war das Feierabendbier in La Paz, auf dem Hoteldach, mit Aussicht auf die Stadt und den Hausberg Illimani, mit seinen drei Gipfeln, um so schöner :).

Dienstag, 25. September 2012

Meister Francis: von La Paz nach Coroico

Von Copacabana aus sind wir mit dem Bus weiter nach La Paz gefahren. Dabei mussten wir einen Arm des Titicacasees überqueren. Eine Brücke gibt es nicht, deshalb mussten alle Passagiere aussteigen und in kleinen Booten übersetzten, während der Bus auf einen flachen Kahn geladen wurde und uns so unauffällig gefolgt ist.


Besonders interessant war dann die Ankunft in La Paz. Es ist ja eine der höchsten Städte der Welt und hat ein Gefälle von ca. 1000m auf dem Stadtgebiet. Man kommt auf 4100m Höhe an und wenn der Bus dann die Abbruchkante erreicht, sieht man die ganze restliche Stadt zu seinen Füßen liegen.


Das ist allerdings auch schon fast das interessanteste an der Stadt, die keine wirklich nennenswerten Sehenswürdigkeiten hat. Trotzdem hat mir das Nebeneinander von Tradition und Moderne ganz gut gefallen.
Wir haben in einem sehr traditionellen Stadtviertel gewohnt, in den fast alle Frauen Cholitas sind, d.h. sie tragen die typischen weiten Röcke mit den vielen Unterröcken, ein Schultertuch, mit dem auch Waren oder Kinder getragen werden und den Bowler-Hut. Wie man sich eine Frau aus dem Andenhochland eben vorstellt :).
Von hier aus sind wir mal über die moderne Einkaufsstraße "Paseo El Prado" gelaufen und haben die "Plaza Pedro Domingo Murillo besucht. Hier befindet sich die Kathedrale, das Parlamentsgebäude und natürlich ein Denkmal vom Freiheitskämpfer Murillo.


In La Paz haben wir auch beschlossen, dass es mal Zeit für 2 Tage Nichts Tun ist :). Deshalb sind wir in das nahe gelegene Coroico gefahren. Der Ort liegt ca. 3000m tiefer als La Paz und ist ein beliebter Ferienort. Hier merkt man auch direkt, dass man sich eigentlich in der tropischen Klimazone befindet. Es ist sehr viel wärmer und alles ist grün. Diverse Pflanzen und Blumen wetteifern um einen Platz an der Sonne und es gibt Papageien und Kolobris. Abends zirpen die Grillen und die Glühwürmchen leuchten um die Wette.


Wir haben ein nettes Hotel mit großem Garten und Pool gefunden, wo man mal ganz gut ausspannen kann. Vom Balkon hat man eine fantastische Sicht auf die Berge und kann sogar drei Schneegipfel sehen. Allerdings nur morgens früh, es ziehen immer schnell Wolken auf. Die Erholung tut auch mir als eifrigem Eichhörnchen mal ganz gut, bevor es wieder hoch geht in die Berge.