Donnerstag, 6. Februar 2014

Lady Miltred: mit dem Rad durch die alte Tempelstadt

Die letzten zwei Tage haben wir mit dem Rad ordentlich Kilometer geschrubbt und ich muss sagen, jeder einzelne hat sich gelohnt. Glücklicherweise hat unser Gästehaus, das "May Kah Lar Guesthouse"eigene Räder, die vermietet werden, so dass wir nach dem Frühstück immer gleich loslegen konnten. Natürlich nicht, ohne vorher unser Lunchpaket in Empfang zu nehmen ;-).


Bagan eignet sich sehr gut zum Rad fahren, da das Gelände schön flach ist. So kommt man gut in der alten Königsstadt voran und hat die Gelegenheit, einige der gut zweitausend erhaltenen Tempel zu besichtigen. Es ist eine der größten archäologischen Stätten in Südostasien und liegt 155km südlich von Mandalay am Ostufer des "Irrawaddy".  Das Klima hier ist sehr trocken und die Landschaft eher steppenartig. Aber das hat wohl zu einem guten Teil dazu beigetragen, dass viele Tempel und die Wandgemälde und Statuen darin, so gut erhalten sind.


Die Geschichte der Stadt geht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als Bagan schon ein zentraler Ort in Oberburma war, weil sich hier Handelswege aus China und  Indien kreuzten. Ihre Blüte erreichte die Stadt im 11. Jahrhundert unter König "Anawrathas" und seinem Sohn, König "Kyanzittha". Zur Zeit seiner größten Ausdehnung war es ca. 40km² groß und damit eine der größten Städte des Mittelalters, 15x größer als die damalige "City of London". Sein Machtbereich dehnte sich auf die gesamte Größe des heutigen Burma aus, was die Stadt und ihren Staat sehr reich machte.


Der Staat war wie ein hinduistisches Königreich aufgebaut und der Hofstaat wurde durch Steuern und Frondienste im ganzen Land finanziert. Der König legitimierte sich als Verteidiger des Buddhismus und in einer 250 jährigen Friedenszeit ließen die Herrscher, die alle sehr fromm waren, ca. 6000 Tempel bauen, in denen unzählige Buddhastatuen, Wandgemälde und Reliquien zu finden waren und sind. Und von denen haben wir auch die ein oder andere gesehen :-). Und wie man an den abgelegten Opfergaben sehen kann, werden viele der heiligen Stätten auch heute noch zum Beten und Meditieren genutzt.


Und auf dem Weg von Tempel zu Tempel hat man natürlich auch immer wieder großartige Ausblicke in das weitere Gelände und wenn man sich dann noch die Holzhäuser der Menschen vorstellt, die hier einmal gelebt haben, hat man ein ganz gutes Bild, von der riesigen Stadt, die es einmal war.


Wie man überall sehen kann, knüpften die Könige von Bagan ihre Macht an den Buddhismus. Der Grundriss der Stadt wurde wie das Abbild des buddhistischen Kosmos umgestaltet. Er wurde in neun Felder unterteilt, wobei die äußeren acht die damals bekannten Planeten symbolisierten und das neunte, zentrale Feld, dem "Gautama Buddha" reserviert war. Hier wurde der Königspalast errichtet. Der Buddhismus war auch die treibende Kraft für die großflächige Entwicklung der Stadt. Um die Gunst der Götter zu gewinnen wurden Tempel und Klöster fast wie am Fließband gebaut und prächtig verziert, wie man hier am "Sulamani-Tempel" sehen kann.


Auch am Innenausbau wurde nicht gespart, denn nicht nur außen, sind die Tempel mit Stuck und Blattgold verschönert, sondern auch im Inneren. Dabei wurden die Kosten völlig außer acht gelassen, denn je schöner, größer und prächtiger, desto besser fürs Karma.


So wundert es auch nicht, dass die damalige Kostenexplosion auch zum Niedergang des Reiches beigetragen hat. So haben mit der Zeit nicht nur die Baukosten in die Höhe getrieben, sondern auch Klöster und Tempel steuerfrei gelebt und  die Provinzgouveneure haben zusätzlich Steuern einbehalten. Derart finanziell geschwächt hatte man irgendwann denvordrängenden Mongolen nichts mehr entgegenzusetzen und "Kublai Kahn" eroberte 1287 die Stadt und das Königreich. Da wurden zum ersten Mal Tempel im größeren Stil abgerissen. Aber bis heute hat der Ort nichts von seiner Faszination verloren.


Und so haben wir uns unseren Weg von Tempel zu Tempel gebahnt und unter anderem den "Abeyadana-Tempel", den "Ananda-Tempel" und den "Thatbinnyu-Tempel" besucht. Nur um einige der größeren zu nennen. Unterwegs haben wir immer mal an einem schattigen Plätzchen mit Aussicht angehalten und einen Zuckerrohrsaft getrunken, den Einheimische auf altmodischen Pressen auspressen.


Einige der älteren Tempel sind noch nicht ganz so mit Gold verziert, oder es ist im Lauf der Jahrhunderte verschwunden, wer weiß das schon so genau ;-). Auf jeden Fall kann man an denen sehr schön die einheimischen Tonerde erkennen, wie hier an den Tempelwächtern. Vor denen habe ich mich erst mal ein bisschen erschreckt, aber dann haben sie sich doch als ganz friedlich herausgestellt ;-).


Auch sind in diesen Tempeln die Buddhas nicht so golden, aber dafür sind die Steinmetzarbeiten um so aufwendiger, denn viele sitzen und liegen in verzierten Nischen mit gemeißelten Kissen.



Heute hatten wir, an unserem letzten Abend hier noch mal einen besonders prächtigen Sonnenuntergang. Um ihn so richtig genießen zu können, sind wir auf einen der vielen Tempel gestiegen, was gar nicht unanstrengend ist, da die Stufen sehr hoch und steil sind. Aber die Mühe hat sich gelohnt.


 Und jetzt fahren wir gleich zurück nach "Nyaung U" und gehen in unser Lieblingsrestaurant vor dem "Ananda Tempel" essen :-).

Sonntag, 2. Februar 2014

Lady Miltred: Ankunft in Bagan

Am Tag nach unserer Radtour haben wir Mandalay verlassen und uns auf den Weg nach Bagan gemacht. Die Anreise erfolgte ganz klassisch mit einer Bootsfahrt auf dem "Irrawady-Fluss". Die Reise war sehr gemächlich durch eine schöne Flusslandschaft, vorbei an Dörfern, Tempeln, Reisfeldern und Auen. Hin und wieder hat das Schiff angehalten, um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen. Dann kamen immer Frauen, beladen mit großen Körben mit Obst und anderen Leckereien, durch den Fluss zum Schiff gewadet, um den Reisenden ihre Waren zu verkaufen.


Am Nachmittag waren wir dann da und haben erst mal unsere Unterkunft im "May Kah Lar Guesthouse" May_Kah_Lar_Guesthouse in "Nyaung U", einem Dorf in Bagan bezogen. Natürlich waren wir neugierig auf die alte Tempelstadt und so hat es uns nicht lange im Zimmer gehalten und wir sind zunächst einemal zur "Shwezigon Pagode" aufgebrochen.


Die "Shwezigon Pagode" ist eine der wichtigsten und größten in Bagan und als religiöse- und Pilgerstätte auch heute noch von großer Bedeutung. Sie hat eine goldene Stupa, die eine wertvolle Reliquie, einen Stirnknochen von Buddha, beherbergt. Hier kann man sich eine ganze Zeit lang aufhalten, die Gläubigen beobachten und den Ort auf sich wirken lassen.


Die "Shwezigon Pagode" wurde im 11. Jahrhundert von König Anawratha und seinem Sohn, König Kyanzittha errichtet. Sie ist eins von fünf Heiligtümern, mit denen König Anawratha das Gebiet seiner Hauptstadt abgesteckt hat. Es heißt, das der weiße Elefant, der die Reliquie transportierte, an der Stelle, an der die Pagode steht, niederkniete, als er in Bagan ankam. Das wurde als göttliches Zeichen gewertet und mit dem Bau des Tempels begonnen.


Da der Nachmittag dann schon recht weit fortgeschritten war, sind wir noch mit Fahrrädern, die man im Hotel ausleihen konnte zu einem der Aussichtspunkte gefahren, von denen man einen besonders schönen Blick über Bagan im goldenen Abendlicht hat.


Zum Abschluss des Tages waren wir dann noch in einem der beiden vegetarischen Restaurants vor dem "Ananda Tempel" essen.  Die wurden uns beide sehr ans Herz gelegt und ich muss sagen, das heute war auch sehr lecker, inklusive des burmesischen Biers ;-).


Die nächsten zwei Tage haben wir vor, Bagan mit dem Fahrrad zu erkunden. Da das Stadtgebiet 36km² groß ist, werden wir auch mit dem Fahrrad gut beschäftigt sein. Aber dazu bald mehr an dieser Stelle :-).

Mittwoch, 29. Januar 2014

Lady Miltred: On the Bike in Mandalay

Heute haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und haben die Stadt auf dem Drahtesel erkundet. Aber bevor es los geht, kommen hier auch noch mal eine paar Daten zur Stadt: Mandalay ist mit 1,6 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Burmas. Es liegt an einer Biegung des "Irawadi" Flusses und war von 1857 bis 1885 Hauptstadt des Landes. Es wurde 1857 auch erst errichtet. König Mindon leistete damit einer alten Prophezeiung Folge, die besagte, dass zum 2400 jährigen Jubiläum des buddhistischen Glaubens an dieser Stelle eine Stadt stehen sollte. Als 1885 die Briten einmarschierten wurde der König ins indische Exil geschickt und die Hauptstadt nach Rangun verlegt. Mandalay wurde im zweiten Weltkrieg stark zerstört. Glücklicherweise wurde einiges wieder aufgebaut. Mandalay gilt bis heute als das Zentrum burmesischer Kultur.
Und von der wollten wir natürlich was sehen :-). Aber zunächst ging es mal zum Markt, wo wir uns Verpflegung für unterwegs eingekauft haben.


Weiter ging´s durch die Straßen der Stadt, auf dem weg zu den Sehenswürdigkeiten und vorbei an weiteren Marktständen.


Unsere erste Anlaufstelle  war die "Kuthodaw-Pagode", was übersetzt 729 Pagoden bedeutet. Hier stehen um eine goldene Stuba herum 729 kleine Tempel, von denen jeder eine Marmortafel enthält, auf die ein Teil der Lehre und des Lebens Buddahs gemeißelt ist. Die Pagode gilt deshalb auch als das "größte Buch der Welt".
Im direkten Anschluss haben wir die "Mahamuni-Pagode" besucht, was die zweitwichtigste Pagode des ganzen Landes ist. Die darin aufgestellte Buddha Statue soll eins von fünf, zu Buddhas Lebzeiten angefertigten, Bildnissen sein.
Es folgten diverse weitere Pagoden, in  Mandalay gibt es reichlich ;-). Auf dem Foto sehr ihr mich vor einem der vielen Eingänge.


Als wir erst mal genug besichtigt hatten, sind wir runter zum "Irawadi-Fluss" gefahren und haben eine kleine Pause gemacht.


Dazu gab´s frische Ananas, die wir gemütlich auf Plastikstühlen sitzend, mit Ausblick auf den Fluss und das Treiben rund herum, genossen haben.


Frisch gestärkt ging´s dann weiter zu einer anderen großen Sehenswürdigkeit der Stadt, dem Königspalast. Dessen Eingang schon alleine sehr imposant ist.


Der Königspalast, oder auch "Mandalay Fort" ist 2km² groß und von einer 8m hohen und 3m dicken Mauer umgeben. Er wurde von 1857 bis 1859 von "König Mindon" erbaut und im zweiten Weltkrieg komplett zerstört. In den 1990er Jahren ließ die Militärregierung die Palastanlagen wieder aufbauen. Leider auch unter Einsatz von Zwangsarbeit. Allerdings muss man schon sagen, dass das Ergebnis gelungen ist und alles in altem Glanz erstrahlt.


Da das Gelände so groß ist, haben wir die Fahrräder mit rein genommen und sind innen auch von Gebäude zu Gebäude gefahren und natürlich auch einmal rund im die Mauer rum :-). Bestiegen haben wir sie auch, denn von oben hat man einen guten Überblick über die Anlage und ihre Gebäude.


Ein paar haben wir uns auch von innen angesehen, z.B. das, in dem Statuen von König Thibaw und seiner Frau sitzen. Dabei haben wir festegstellt, dass es sich da bestimmt nicht so schlecht leben ließ. Das verwundert andererseits ja auch nicht wirklich, wenn man bedenkt, dass außer dem König der burmesische Adel und andere wichtige Persönlichkeiten und Hofbeamte hier gewohnt haben.


Da blieb dann am Ende nach diesem langen Tag voller Eindrücke über die Geschichte und die Religion des Landes, nur noch den Sonnenuntergang über dem Palast zu beobachten. Und natürlich auf dem Rückweg was leckeres zu essen ;-).


Lady Miltred: On the Road to Mandalay

Unser Weg nach Mandaly führte zwar durch die Luft, aber ein bisschen aufregend war er trotzdem, schließlich haben die inner burmesischen Fluglinien ja nicht den allerbesten Ruf ;-) Aber es ist alles glatt gegangen und wir sind wohlbehalten in unserer Unterkunft, dem "Yoe Yoe Lay Guesthouse" angekommen: https://www.facebook.com/pages/Yoe-Yoe-Lay-Homestay/122408557948266
Die nette Besitzerin, die das Gästehaus mit ihrem Sohn leitet und die alle "Mama" nennen dürfen, hat uns sehr freundlich empfangen und uns viel wissenswertes über Mandalay und seine Umgebung erzählt.
Als wir nach unserer ersten Übernachtung eigentlich gleich die berühmte "U-Bein-Brücke" besichtigen wollten, hat sie uns als Überraschung kurz mit zu einer Familie genommen, die an diesem Tag für das ganze Viertel gekocht hat.


Der Familie ist etwas Gutes passiert, was haben wir leider nicht genau verstanden, aber als Dank haben sie alle Nachbarn eingeladen und wer eben sonst noch so vorbei gekommen ist. Alle wurden mit reichlich leckerem Essen bewirtet und so hatten wir eine gute Gelegenheit, näher mit den Menschen in Kontakt zu kommen, auch wenn es dadurch dann zu spät war,  zur "U-Bein-Brücke" zu fahren. Aus kurz war dann eben doch lang geworden. Aber dadurch hatten wir eine Erfahrung, die nicht jeder macht und es ist auch eine sehr schöne Geste, die anderen an seinem Glück teilhaben zu lassen.


Aber nach dem ganzen Essen und den Gesprächen, teilweise mit Händen und Füßen, haben wir doch noch ein bisschen Touri-Programm absolviert. Wir sind am späten Nachmittag auf den "Mandalay Hill" gefahren. Das ist ein Kloster, das hoch über der Stadt thront und von dem aus man einen phantastischen Ausblick über die ganze Gegend hat.


Der Berg ist 240m hoch und es führen viele Wege hinauf. Einer geht über eine überdachte Treppe mit 1700 Stufen und zahllosen Pagoden und Verkaufsständen an den Rändern. Aber wir waren faul und haben einen der anderen Wege genommen. Wir sind ganz chefmäßig mit dem Taxi hoch gefahren ;-).
Oben haben wir uns dann erst mal im Kloster und in den Pagoden umgesehen.


Hier wurde viel mit Gold und schönen Mosaiken gearbeitet und man kann schön herum laufen und immer mal wieder einen Blick auf die Aussicht erhaschen.
Die buddhistischen Mönche, die im Kloster leben, werden jeden Abend durch Spenden der Gläubigen verköstigt. Sie essen nur einmal am Tag und das schweigend. Auch darf nichts verschwendet werden, weshalb alles aufgegessen wird. Die Touristen dürfen dabei zuschauen, aber wir haben uns dann lieber noch ein bisschen umgesehen und die zahlreichen Buddahs bewundert.


Als es dann soweit war und die Sonne untergagngen ist, sind wir natürlich pünktlich zum Aussichtspunkt zurückgekehrt und haben uns das Spektakel mit allen anderen hier oben angesehen. Und ich muss sagen, es war schon schön :-).


Den Weg nach unten haben wir dann doch über die Treppe angetreten. Unten angekommen hatten wir dann doch, trotz des üppigen Mittagsmenus, wieder Hunger und haben an einem der zahlreichen Straßenstände ein leckeres vegetarisches Gericht gegessen. Und jetzt haben wir die nötige Bettschwere ;-).


Sonntag, 26. Januar 2014

Lady Miltred: ... endlich da!

Wir haben es geschafft, wir sind endlich da :-)! Nachdem unser Flug schon beim Abflug Verspätung hatte, die wir noch guter Dinge ausgesessen haben, sind wir als erstes nach Hanoi geflogen. Das ist der normale Umsteige-Flughafen, wenn man mit der Vietnam Airlines fliegt. Dort hatten wir einen Aufenthalt von 11 Stunden. das war uns schon vor dem Abflug klar und es war geplant, mit einem Tagesvisum in die Stadt zu fahren. Was wir allerdings nicht wussten war, dass das Tagesvisum 200,00$ pro Person kosten sollte. Das war dann doch etwas wild, weshalb wir uns entschlossen haben, doch am Flughafen zu bleiben. Auf den Schreck hin und um den Ärger hinunter zu spülen, haben wir uns dann erst mal ein gutes vietnamesisches Bier gegönnt ;-).


Und dannging die Warterei richtig los. Viel zu sehen und auch viel einzukaufen gibt es am Flughafen von Hanoi nicht, zumindest nicht im Transitbereich. Von daher war diese Möglichkeit der Beschäftigung schnell erschöpft. Dann halt lesen oder Karten spielen oder ein bisschen schlafen. Das ist alles schön und gut, aber auch nicht ganz so toll, wenn der Flughafen auf gefühlte 10° runter gekühlt ist. Die Angestellten sind in der Daunenjacke durchgelaufen und die Touristen hatten alles an, was sie hatten. Nur leider hatten wir nicht so viel. Ich war ja froh über meinen schönen Katzenpelz, aber meine beiden Begleiter haben ganz schön gefroren. Als es dann endlich soweit war und wir langsam zum Gate konnten, hat sich rausgestellt, dass auch dieser Flug wieder Verspätung hat. Da gab es dann die ersten Tränen. Aber nur kurz, dann hatten sich alle wieder im Griff. Schließlich überwiegt dann doch die Vorfreude.

Irgendwann ging es dann ja doch weiter und nach einem nicht mehr ganz so langen Flug sind wir dann endlich in Yangon oder wie es auch heißt Rangun, angekommen. Yangon ist die größte Stadt in Myanmar und war bis 2005 auch die Hauptstadt des Landes. Sie ist aber bis heute das wirtschaftliche Zentrum des Landes und hat 4,4 Millionen Einwohner. Es gibt noch viele Gebäude aus der Kolonialzeit, aber auch sehr viele buddhistische Tempel und Klöster. Hier begannen auch 2007 auch die Proteste gegen das Militärregime, die letztendlich dazu geführt haben, dass die Oppositionsführerin "Aung San Suu Kyi" aus ihrem Hausarrest entlassen wurde und das Land sich langsam öffnet.
Hier ticken die Uhren noch etwas anders, als in anderen asiatischen Großstädten. Die Moderne hat noch nicht in dem Umfang Einzug gehalten und so ist das Straßenbild nicht von großflächiger Werbung und neuen Autos geprägt. Auf der Straße ist auch nicht ganz so ein Chaos und die Menschen kleiden sich mehrheitlich noch traditionell.
Wir sind dann erst mal ins Hotel gefahren, wo wir uns frisch gemacht haben. Danach sind wir nur noch kurz nach China Town gefahren, weil es dort angeblich das Beste Essen gibt. Wir sind auch schnell fündig geworden und haben uns jeder ein leckeres vegetarisches Gericht mit Reis gegönnt.


Da die Reise aber doch sehr anstrengend war, sind wir jetzt schon wieder im Hotel und genießen noch ein bisschen den Ausblick auf die Schwedagon Pagode, den größten buddhistischen Tempel der Stadt, der sich golden über sie erhebt.


Aber wir werden wohl bald ins Bett gehen, dann morgen früh geht es weiter nach Mandalay, wo das Abenteuer richtig beginnt :-).

Freitag, 24. Januar 2014

Lady Miltred: ...beim Fotoshooting...

Heute war der große Tag des Fotoshootings. Immerhin war es mein erstes und entsprechend war ich natürlich wieder aufgeregt. Die Fotos wurden in der Londoner City gemacht und morgens haben wir gleich die Designer Amanda und Nicolai wieder getroffen und auch unser Model, Poppy, kennengelernt. Bei Kaffee und Rührei wurde alles besprochen und Poppy von der Visagistin geschminkt. Und dann ging es auch schon mit dem ersten Outfit los.


Wie Ihr seht, habe ich kräftig mitgeholfen, damit die Fotos ein voller Erfolg werden. Und deshalb zeige ich Euch hier auch mal 2 fertige Motive des ersten Outfits. Damit man mal einen Eindruck bekommt, was der Unterschied von der von außen betrachteten Szene,  zum fertigen Bild ist.


Und wie man sieht, ist Mitradeln nicht nur in Mainz, sondern auch in London ein großes Thema ;-).

Nach ein paar weiteren Motiven im Freien, sind wir dann in die  "Liverpool Street Station" gewechselt. Das ist einer der Londoner Hauptbahnhöfe, der nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch sein 1874 errichtetes Gebäude beeindruckt. Die schöne äußere Fassade und die tolle Stahlkonstruktion, die die riesige Bahnhofshalle und die Bahnsteige trägt sind noch komplett vorhanden. Auch wenn der Bahnhof zwischen 1985 und 1992 umgebaut und modernisiert wurde und seitdem sein jetziges Gesicht zeigt.


Hier haben wir, wie ich finde, ein paar sehr interessante Motive geschossen von denen ich hier mal eins zeigen möchte:


Wer mehr sehen möchte, auch von der Mode von "Alices Pig" kann das hier tun: http://alicespig.com/

Wir sind auf jeden Fall nach getaner Arbeit noch mal ins Londoner East End gefahren. Das hat sich ja in den letzten Jahren vom relativ armen Arbeiterviertel zum angesagten In Viertel gemausert. Hier haben viel kleiner Designer und Kreative ihre Läden eröffnet, schon allein, weil man in anderen Gegenden der Stadt die Mieten nur sehr schwer bezahlen kann. Dazu kamen natürlich noch viele angesagte Clubs, Kneipen und Restaurants und fertig ist das Szene Viertel, das am Tag und in der Nacht mit viel Abwechslung, interessanten Menschen und vielen Eindrücken punktet. Da durften wir natürlich nicht fehlen ;-).


Aber jetzt freue ich mich auch, dass wir am Flughafen auf unser Flugzeug warten, das uns über Hanoi nach Myanmar, oder wie es auch heißt Burma oder Birma, bringt :-).

Lady Miltred: zuerst die Arbeit...

Nach einer wirklich langen Pause, ohne jegliche Reise, in der Meister Francis und ich aber eifrig in der Werkstatt von JaMaTa mitgeholfen haben, durfte ich jetzt mal wieder den Duft der großen weiten Welt schnuppern. Wie es zu einem guten Jahresstart gehört, bekam ich die Gelegenheit mit Christof und Brigitte zuerst ein Fotoshooting in London zu machen und dann weiter nach Burma zu fahren. Da habe ich natürlich nicht nein gesagt ;-).
Los ging´s heute morgen in aller Frühe. Mit dem Flugzeug nach Heathrow und dann mit der U-Bahn nach Brixton. Da sollte nämlich angeblich unser Ziel sein, die Gibson Hall und da haben auch unsere Auftraggeber fürs Fotoshooting ihr Atelier.


Und so haben wir mit der arbeitenden Bevölkerung den Untergrund verlassen. Und sind ein bisschen durch die Straßen von Brixton gelaufen, dass ja zum Bezirk "Borough of Lambeth" gehört und sich direkt südlich ans Stadtzentrum anschließt. Als alten Punkrocker ist uns bei Brixton natürlich "The Clash" eingefallen und auf die gab es immer wieder Hinweise und man dachte schon, dass man ein bisschen auf ihren Spuren wandelt.


Und so sind wir auf den Spuren von "The Clash" und bei der Suche nach unserem Ziel auch in etwas abgelgenere Gassen gekommen, die eigentlich auch ganz nett waren und die man als London Besucher nicht unbedingt sieht.


Da wir ja aber zur Gibson Hall wollten, um da unsere Auftraggeber, die Designer von "Alices Pig" zu treffen und uns die Modenschau einiges irischen Designers anzusehen, konnten wir uns nicht ewig so treiben lassen und haben dann doch mal nach dem Weg gefragt ;-). Da kam dann heraus, dass wir nach Stockwell müssen, einem anderen Teil des "London Borough Lambeth". Also an der nächsten Station wieder rein in die U-Bahn und an der "Stockwell-Station" wieder raus.


Auch hier haben wir, im festen Glauben unser Ziel gleich erreicht zu haben, den Untergrund verlassen und uns oberirdisch auf die Suche gemacht. Mitten durch hektische Betriebsamkeit und vorbei an den berühmten Doppelstock-Bussen.


Aber auch hier mussten wir, nach einigen Irrungen und erneutem "nach dem Weg fragen", feststellen, dass wir immer noch falsch sind. Also wieder runter in die "Tube" und dieses Mal unter Themse durch ins direkte Zentrum bis zur U-Bahn Station "Banks", wo wir dem Menschenstrom wieder an die Oberfläche gefolgt sind.


Und hier waren wir jetzt endlich ganz in der Nähe unseres Ziels angelangt und mussten nur noch einen kurzen Fußweg zurück legen, bis wir endlich an der Gibson Hall angekommen waren. Da haben wir auch gleich am Eingang das Plakat des Designers gesehen und wussten, dass wir angekommen sind.


Jetzt noch schnell rein, bevor es losgeht ;-). Und wie bei allen größeren Veranstaltungen mussten wir auch hier feststellen, dass es sich zeitlich doch immer etwas verzögert. Und so blieb noch Zeit, die tolle Location bei einem Glas Sekt auf sich wirken zu lassen. Die Gibson Hall wurde nämlich im Jahr 1862 als Hauptsitz der "National Provincial Bank of England" gebaut. Entsprechend prunkvoll ist das Gebäude ausgestattet mit viel Stuck und Gold und riesigen Lüstern, die alles in ein feierliches Licht tauchen. Heute kann man es für alle möglichen Events und Veranstaltungen buchen, wie z.B. eine Modenschau.


Apropos Modenschau: die ging dann auch endlich los, als wir alles genug bestaunt hatten. Ein bisschen aufgeregt war ich ja vorher schon, immerhin war ich noch nie bei einer solchen Veranstaltung dabei und musste außer dem schönen Gebäude auch noch die schönen Menschen bestaunen und natürlich auch die schönen Kleider ;-).


Und wie das so ist, nach Modenschauen und in London, kann man nach der Show nicht gleich nach Hause gehen, sondern muss noch ein bisschen feiern. Aber da lässt man sich natürlich nicht lange bitten ;-). Allerdings sind wir von hier aus mal nicht im Untergrund, sondern oberirdisch mit einem guten alten London Taxi gefahren, von dem aus wir eine guten Blick auf den noch immer chaotischen Verkehr hatten.


Die Party war dann sehr lustig und wir haben viele interessante Leute kennengelernt, u.a. jetzt auch mal etwas näher die Designer von "Alices Pig" http://alicespig.com/ Amanda und Nicolai, die alles in ihrem Brixtoner Atelier entwerfen. Die beiden sind sehr nett und so wurde der Abend feucht-fröhlich :-).


Aber nach der anfänglichen Odyssee und den ganzen Eindrücken und neuen Leuten, war ich dann am, Ende auch ganz froh, als ich endlich im Hotel angekommen war und dass ich jetzt noch ein paar Stunden schlafen kann, bevor morgen das große Fotoshooting ist.