Mittwoch, 19. September 2012

Meister Francis: Matchu Pitcchu

Gestern sind wir zum ersten ganz großen Highlight der Reise aufgebrochen. Aber zunächst mal ganz langsam, von Cusco ins Dorf Ollanta und zwar mit dem Collectivo. Das ist ein Sammeltaxi, meist in der Form eines Minibus, das immer abfährt, wenn es voll ist.

Ollanta liegt im heiligen Tal der Inka, am Fluß Urubamba. Es gilt als der älteste, ständig bewohnte Ort Südamerikas. Seid der Inkazeit ist der Grundriss gleich und es ist die einzige Inkastadt, die man heute noch besichtigen kann. Das Dorf ist aus Stein erbaut, wird von Wasserkanälen durchzogen und von der Inkafestung "Ollantaytambo" überragt. Weil ich unvorsichtig war, bin ich in einen der Kanäle gefallen und von der Strömung mitgerissen worden. Aber Gott sei Dank fanden sich nette Helfer, die mir wieder aufs Trockene geholfen haben :).


Nach diesem unfreiwilligen Bad ging's zum Dorfbahnhof. Von Ollanta fahren nämlich die Züge nach Matchu Pitcchu. Hier stand ich dann, noch leicht durchnässt und habe mit Leuten aus aller Welt auf den Zug gewartet. Dabei hatte ich manchmal den Eindruck, als ob es auf Klassenfahrt geht ;).


Und heute war es dann endlich soweit, wir haben die Inkastadt Machu Picchu besucht. Morgens, in aller Herrgottsfrühe haben wir einen der ersten Busse genommen, die hoch zum Eingang fahren, um vor dem ganz großen Ansturm noch etwas Zeit zu haben.

Machu Pitcchu liegt auf ca. 2500m Höhe, in einem Teil der Anden, der schon langsam zum Amazonas hin abfällt. Dementsprechend ist die Vegetation hier schon wesentlich üppiger und es gibt sogar schon Bromelien, die an den Bäumen hängen.

Die Stadt gilt als Heilige Stadt der Inka und war lange Zeit verschollen. Bis heute weiß man nicht genau, welchen Zweck es hatte, aber ein paar Dinge kann man schon recht sicher sagen: es liegt an einem strategisch wichtigen Punkt und alle Inkawege liefen sternförmig darauf zu. Matchu Pitcchu konnte sich, Dank einer ausgeklügelten Wasserversorgung und hängender Gärten, mehr oder weniger autark versorgen. Es wurde wie eine Festung gebaut und weißt die typische Inka-Architektur auf. Es ist voll mit religiösen Symbolen der Inka und weißt viele Besonderheiten auf, die z. B. auf Sonnenwenden und die Stellung der Sterne Bezug haben.


Beherrscht wird die Stadt vom Berg "Waynapicchu", in dessen Kontur man, mit etwas gutem Willen und von richtigen Standpunkt aus, einen schlafenden Inka erkennen kann.

Aber wie auch immer, übt der Ort auf den Besucher eine ganz besondere Magie aus. Wenn man z.B. die Anstrengung auf sich genommen hat, ganz nach oben geklettert ist und er dann in seiner ganzen Schönheit vor einem liegt. Oder wenn man durch die teilweise noch sehr gut erhaltenen Gebäude und Tempel wandert, in denen man sich noch sehr gut vorstellen kann, wie es wohl bewohnt ausgesehen haben muß.


Was mir persönlich auch noch besonders gut gefallen hat, ist dass die Stadt noch Heimat einiger Tiere ist. So durfte ich die Bekanntschaft von Chinchillas machen, die hier zwischen den Steinen der Ruinen leben. Das war sehr interessant, was die alles zu erzählen hatten. Genau wie die Unterhaltung mit dem Lama, dass sogar sein Essen mit mir teilen wollte. Aber lieber als Gras sind mir halt mal Nüsse und so habe ich dankend abgelehnt.


Jetzt geht dieser tolle und auch anstrengende Tag langsam zu Ende und ich freue mich schon auf mein Bett :).



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